Arbeitsgesetze
In den USA erfolgt die Beschäftigung in der Regel auf Basis eines Arbeitsverhältnisses ohne festgelegte Laufzeit. Arbeitgeber:in oder Arbeitnehmer:innen können ihre Beziehung jederzeit beenden. Solange die Gründe nicht illegal sind, können Arbeitnehmer:innen kündigen, wann sie möchten, und Arbeitgeber:innen können aus verschiedenen Gründen eine Kündigung aussprechen. Die Kündigungsfrist ist auch in der Regel kurz, normalerweise etwa 2 Wochen.
In Europa genießen Arbeitnehmer:innen einen viel besseren Schutz. Ein:e Arbeitgeber:in muss gut dokumentierte Beweise und Gründe für die Kündigung von Arbeitnehmer:innen haben. Der Prozess der Entlassung von Arbeitnehmer:innen dauert länger und erfordert Warnungen, Konsultationen und Diskussionen. Arbeitgeber:innen, die die ordnungsgemäßen Verfahren nicht einhalten und einem:r Arbeitnehmer:in kein ordentliches Verfahren gewähren, riskieren eine Klage wegen unrechtmäßiger Kündigung. Ebenso müssen Arbeitnehmer:innen längere Kündigungsfristen einhalten, wenn sie kündigen.
Einstellungsprozess
Die Einstellung von Arbeitnehmer:innen ist in den USA im Vergleich zu Europa erheblich kürzer. In den USA erfolgt die Einstellung in der Regel schnell mit kürzeren, gezielten Vorstellungsgesprächen und schnellen Entscheidungen.
In Europa kann es mehr Phasen und eine formale Vorgehensweise geben, darunter mehrere Vorstellungsgespräche und sogar Assessment-Center und Tests. Es kann bis zu 3 oder sogar 6 Monate dauern, bis eine Neueinstellung für Führungspositionen in Europa erfolgt. Der starke Wettbewerb um Führungspositionen kann die Einstellungsdauer manchmal verlängern, insbesondere in Bereichen wie Medizin, Regulatory Affairs, Qualität und Compliance.
In den USA dauert ein typischer Bewerbungsprozess im Durchschnitt 23,8 Tage. In Europa sind Bewerbungsprozesse länger. Hier sind einige Beispiele basierend auf einer Studie von Glassdoor:
Frankreich – 38,9 Tage
Schweiz – 37,6 Tage
Italien – 36 Tage
Belgien – 36 Tage
Deutschland – 28,5 Tage
Auch kulturelle Unterschiede können die Einstellung beeinflussen. In den USA liegt in der Regel ein stärkerer Schwerpunkt auf individuellen Leistungen, schnellem beruflichem Aufstieg und Unternehmergeist, und es kann ein sehr wettbewerbsintensives Einstellungsumfeld sein. In Europa kann es mehr Betonung auf Work-Life-Balance, Zusammenarbeit, Arbeitsplatzsicherheit und in einigen Branchen auf die Einhaltung von Verfahren geben. Gewerkschaften und Tarifverhandlungen sind weitaus häufiger.
Gehalt
Die Gehälter unterscheiden sich erheblich zwischen den USA und Europa. In den USA sind sie oft höher als für ähnliche Positionen in Europa. Dies liegt zum Teil daran, dass die Lebenshaltungskosten in den USA in der Regel höher sind als in Europa. Das bedeutet, dass Arbeitnehmer:innen mehr verdienen müssen, um ihren Lebensstandard aufrechtzuerhalten.
In den USA umfassen Vergütungspakete in der Regel ein Grundgehalt und einige zusätzliche Leistungen wie Krankenversicherung, Rentenpläne und bezahlten Urlaub (der oft im Vergleich zu europäischen Standards niedrig oder begrenzt ist).
In Europa variieren Vergütungspakete je nach Land, sind aber im Allgemeinen umfangreicher als in den USA. Sie umfassen oft bessere Sozialleistungen und einen stärkeren Arbeitnehmer:innenschutz. Dies bedeutet mehr bezahlten Urlaub, Mutterschafts- und Vaterschaftsurlaub, Krankenversicherung und Renten.
In den USA ist es üblich, dass Bewerber:innen ihr Gehalt verhandeln, und es gibt mehr Flexibilität, dies zu tun. In Großbritannien ist die Verhandlung weniger üblich, insbesondere für Einstiegspositionen, da Gehälter in der Regel auf festen Lohnskalen basieren.
Leistungen
In den USA sind Krankengeld und bezahlter Mutterschaftsurlaub nicht vorgeschrieben, aber einige Arbeitgeber:innen bieten diese Leistungen an. In Europa sind diese Leistungen erforderlich, obwohl die Details je nach Land variieren. Einige europäische Länder wie Schweden, Frankreich, Spanien und das Vereinigte Königreich bieten auch Vaterschaftsurlaub an.
Die öffentlichen Leistungen in Europa, wie die universelle Krankenversicherung, sind in der Regel großzügiger als in den USA. Darüber hinaus haben einige europäische Länder Gesetze, die Arbeitgeber:innen verpflichten, zusätzliche Leistungen neben den staatlichen Leistungen anzubieten. Zum Beispiel müssen Arbeitgeber:innen im Vereinigten Königreich zu den Renten ihrer Mitarbeiter:innen beitragen und einen Mindestanteil des Gehalts aller Beschäftigten hinzufügen.
Es ist unerlässlich, die in jedem Land geltenden Gesetze zu beachten, um die Einhaltung sicherzustellen.
Urlaubsansprüche
Es ist allgemein bekannt, dass Europäer:innen im Vergleich zu Amerikaner:innen mehr Urlaubstage in Anspruch nehmen. In den USA haben Mitarbeiter:innen normalerweise etwa 10 bezahlte Urlaubstage, es gibt jedoch kein Gesetz, das zusätzlichen Jahresurlaub vorschreibt. Dennoch ist es in den USA üblich, dass Amerikaner:innen etwa zwei Wochen Urlaub nehmen, und leitende Angestellte erhalten oft etwas mehr Urlaubstage. In Europa bekommen die Menschen im Allgemeinen mehr bezahlten Urlaub.
Laut Daten der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) stehen europäische Länder an der Spitze, wenn es um gesetzlich vorgeschriebene Mindestjahresurlaubsansprüche geht. Die USA stehen ganz unten auf der Liste.
In einigen Ländern wie Frankreich gibt es strenge Regeln für die maximale wöchentliche Arbeitszeit. Diese Regeln gelten in der Regel für Arbeitnehmer:innen, die ihre eigenen Zeitpläne nicht kontrollieren, sodass Büroangestellte längere Arbeitszeiten haben können. In einigen Fällen werden Mitarbeiter:innen, die diese Grenzen überschreiten, mit zusätzlichen freien Tagen entschädigt.
Rekrutierung und Werbung
Die Rekrutierung und Stellenanzeigen in den USA und Europa sind recht ähnlich, es gibt jedoch einige rechtliche Unterschiede zu beachten.
In den USA sind beliebte Plattformen für die Stellenausschreibung Indeed, LinkedIn, Glassdoor und Monster. Unternehmen nutzen auch branchenspezifische Websites und soziale Medien wie Facebook, Twitter und Instagram, um bestimmte Gruppen zu erreichen. Viele Organisationen finden ihre Karriereseiten und beruflichen Netzwerke, insbesondere LinkedIn, entscheidend.
In Europa ähnelt die Rekrutierung von Talenten der in den USA, es gibt jedoch mehr länderspezifische Jobbörsen. Wenn du jemanden in den USA bezüglich einer Stelle kontaktierst, sind sie normalerweise offener für Gespräche und neigen dazu, Recruitern sofort zu vertrauen. In Großbritannien können Menschen vorsichtig sein, was ihre Absichten betrifft, und es kann einige Gespräche dauern, bis sie sich wohl fühlen.
In Deutschland war Headhunting bis vor kurzem nicht sehr verbreitet, und die Menschen dort zögern oft, auf unbekannte Ansätze zu reagieren. Neben LinkedIn, gibt es für den DACH-Bereich, die Job-Netzwerkseite Xing, die in den deutschsprachigen Ländern ebenfalls häufig genutzt wird.
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